Samstag, 16. April 2011

Zu Ostern darf auch mal gesündigt werden

Sie sind klein, sie sind bunt, sie sind rund und sie sind uuuunglaublich köstlich. Sie schmecken nach Zitrone, nach Vanille, nach Pistazie, nach Schokolade, nach Orange und sogar nach Rose. Es gibt sie in grün, in rot, in gelb, in pink, in lila, in braun oder auch türkis: LES MACARONS

Ich möchte behaupten, dass man Paris mit mindestens einer Schachtel Macarons verlässt -ganz egal ob sie nun von Ladurée oder Pierre Hermé ist. Um ein Mitbringsel für Freund oder Freundin muss es sich dabei gar nicht unbedingt handeln. Denn wenn man die Schachtel Macarons zurück zu Hause in den Händen hält, einen Spalt öffnet und das verführerische Duftpotpourri vernimmt, kann man durchaus egoistische Züge entwickeln. Ein schlechtes Gewissen braucht man fast nicht zu haben, denn jedem Anderen würde es genauso ergehen. Falls man sich nach dem Verzehr, der frisch mitgebrachten Macarons nun doch schuldig fühlt, dann können die kleinen Amuse-Bouche auch einfach nachgebacken werden: zum Beispiel mit meinem Zitronen-Kurkuma-Macarons-Rezept.

Ich gebe zu, Macarons gelten nicht unbedingt zur Gruppe der gesunden Lebensmittel, aber gerade nach der langen Durststrecke der Fastenzeit kann man sich so einen Leckerbissen ruhig mal gönnen. Ausserdem passen sie einfach hervorragend zu den bunten Eiern in das Osternest. Einzig auf die Farbenpracht der Pariser Vorbilder müssen die Macarons im Bio-Format verzichten, denn Lebensmittelfarben erreichen die biologischen Standards nicht.

Shopping-Liste (für 20-25 Stück):
Für die Baiser-Stücke: 120g gemahlene Mandeln, 2 Eiweiss, 150g Puderzucker, 1 Prise Salz, 1 TL Kurkuma (erzeugt einen Hauch von Gelb), Einweg Spritzbeutel
Für die Füllung: 100g Butter, 80g Puderzucker, 1 Zitrone

To Do`s: Eiweiss und Salz mit dem Rührgerät anschlagen. Den zuvor durch einen Sieb passierten Puderzucker nach und nach hinzugeben und sehr steif schlagen. Die Mandeln und Kurkuma mit einem Schneebesen oder Löffel unterheben und gut vermengen.

Die Baiser-Mischung in einen Spritzbeutel geben. Backpapier auf ein Backblech geben und gleich grosse Baiser-Tupfen darauf spritzen (ca. 40-50 Stück). Dann für ca. 30 Minuten ruhen lassen.

In der Zwischenzeit den Backofen auf 150°C vorheizen und die Füllung vorbereiten. Dazu die Schale der Zitrone vorsichtig abreiben und den Saft auspressen. Die Butter (auf Zimmertemperatur) mit dem Puderzucker und der Zitronenschale mit einem Rührgerät schaumig schlagen. 4 EL des ausgepressten Zitronensaftes untermengen.

Das Backblech mit den Baiser-Tupfen nun für ca. 12 bis 15 Minuten backen (siehe Bild). Danach abkühlen lassen und dann vorsichtig vom Backpapier nehmen. Mit einem Messer die Füllung vorsichtig auf die Unterseite eines Baiser-Tupfen streichen und einen weiteren Baiser-Tupfen darauf pressen - dabei bitte ebenfalls sehr vorsichtig sein!

Die Macarons vor dem Servieren im Kühlschrank kalt stellen und dann im Osternest zum Osterbrunch servieren. Frohe Ostern!

Samstag, 9. April 2011

Obst sein, oder nicht sein?

"Ist Rhababer ein Obst oder ein Gemüse?", fragte ich den Verkäufer am Marktstand bei mir um die Ecke, als ich gerade die Zutaten für einen Rhababerkuchen einkaufte. Nach kurzem Zögern entschied er, dass Rhababer ein Obst sei. So richtig überzeugend kam seine Antwort allderings nicht und überhaupt, wie definiert sich eigentlich Obst und Gemüse?

"Ein Obst hat immer einen Kern, deswegen ist auch die Avocado ein Obst", bekam ich als Antwort als ich bei einer Afrikareise eine Avocado, genauso wie Orangen und Bananen, als Nachtisch gereicht bekam und mich darüber wunderte. Habe ich die Avocado doch bisher nur als "Gemüse" zu meinem Salat oder auch gerne pur mit Balsamico und Öl genossen....

Als ich diese Erklärung nach meiner Rückkher nach Deutschland genauso wieder gab, wurde erwiedert, was dann eine Erdbeere oder eine Banane sei. Und schon war ich wieder am Anfang der Frage, wie sich nun ein Obst von einem Gemüse differenziert. Etwas Recherche bringt die Aufklärung. Es muss allerdings zunächst unterstrichen werden, dass die Zuordnung zu Obst oder Gemüse tatsächlich nicht immer eindeutig ist!

Per Lebensmitteldefinition, stammt Obst grundsätzlich von mehrjährigen Pflanzen (z.B. einem Baum oder Strauch) und Gemüse von einjährigen Pflanzen ab. Von der botansichen Seite her gesehen, entsteht Obst aus einer befruchteten Blüte, während Gemüse aus anderen Pflanzenteilen besteht. Das würde bedeuten, dass Auberginen, Zucchinis und Kürbisse als Obst einzustufen sind. Allerdings macht sie Ihre Zugehörigkeit zu einjährigen Pflanzen sowie die fehlende Süße nun doch eher zu Fruchtgemüse. Wen das nun komplett verwirrt, dem kann ich versichern, dass zumindest der Rhababer, als Blattstil, eindeutig der Gemüsefamilie zugeordnet werden kann!

Aber da Rhababer nun trotzdem wie ein Obst verwendet wird, findet er auch in meinem sommerlichen (glutenfreien) Rhababerkuchen, auf glutenfreier und laktosefreier Basis, eine süße Verwendung.

Shopping-Liste:
Für den Kuchenboden: 150g Maismehl, 50 g Maisgries, 50g gemahlene Mandeln, 1TL Agar Agar (oder als Alternative zur glutenfreien Version, einfach 250g Mehl und 50g gemahlene Mandeln), 75g Rohrohrzucker, 125g Butter, 1 Ei, 1 Prise Salz, 1 Springform (ca. 25cm Durchmesser)

Für den Kuchenbelag: 500g Rhababer, 3 EL gemahlene Mandeln, 250ml Soja-Sahne, 125g Rohrohrzucker, 3 Eier, 1 Vanilleschote, 1TL frisch geriebener Ingwer

To Do`s: Die trockenen Zutaten für den Kuchenteig vermengen und auf eine Arbeitsfläche geben. Eine Mulde formen und das Ei hineingeben. Die Butter in kleine Flocken schneiden und darauf verteilen. Alles gründlich zu einem glatten Teig verkneten, in eine Frischhaltefolie packen und für ca. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.

Den Backofen auf 175°C vorheizen und die Springform mit ausreichend Butter fetten. Den Teig ausrollen (ca. 30cm) durchmesser und die Springform damit auskleiden. Dabei sollte der Rand ca. 3cm hoch sein. Den Teigboden mit einer Gabel mehrmals einstechen (das ist sehr wichtig!!). Ca. 20 Minuten im Backofen backen. Der Teig sollte unbedingt beobachtet werden, da er in dieser Form ganz gerne blind backt (sich aufwölbt)! Dann einfach nochmal mit der Gabel nachstechen, sodass die Luft entschwinden kann.

In der Zwischenzeit den Rhababer gründlich waschen, ggf. von Fäden befreien und in ca. 2cm große Stücke schneiden. Die Sahne, Eier, Zucker, Mark der Vanilleschote sowie den geriebenen Ingwer mit einem Rührgerät verquirlen.

Den Kuchenboden aus dem Ofen holen, die gemahlenen Mandeln darauf verteilen und mit Rhababerstücke bedecken. Das Sahne-Gemisch darüber gießen und für ca. 30-35 Minuten backen, bis der Kuchen eine goldgelbe Farbe erreicht hat.

Freitag, 1. April 2011

Seasonal Trends: Der Saisonkalender für April

Den April beginne ich an dieser Stelle nicht mit einem Scherz, sondern lieber mit einem neuen monatlichen Eintrag: "Seasonal Trends"

An diser Stelle werde ich jeden Monat die aktuellen sainsonalen Trends der Obst- und Gemüsewelt zum Besten gegeben. Denn nach Saison kaufen bedeutet nicht nur frischere und somit vitaminreichere Produkte, sondern auch eine Schonung der Umwelt. Denn die saisonalen Lebensmittel kommen aus der Region, weswegen Transportwege geringer sind und somit die Umweltverschmuzung reduziert wird!

Also, welche Obst- und Gemüsesorten kann der April nach der langen Winterzeit aus ihren Verstecken locken?

Die Gemüsewelt besticht im April mit einer großen Farbenvielfalt: Spinat, Radieschen, Bärlauch (das kann man auch super selbst im Wald pflücken!), Kresse, Rettich, Möhren, Champignons, Blumenkohl, Kohlrabi, Chicorée, Ruccola und natürlich beginnt die Spargelzeit!

Beim Obst hält sich der April noch ein wenig zurück: Äpfel, Rhababer (ist zwar auch ein Gemüse, wird aber wie Obst verwendet) und schon die ein oder andere Erdbeere.