Samstag, 30. Juni 2012

Sommer, Sommerabende & Blaubeerkuchen

Was heißt für Dich Sommer? Meer, Sonne, Strand, Palmen? Grüne Wiesen, Sonnenblumen, ein laues Lüftchen? Ein erfrischender Cocktail, kurze Nächte, Festivals? Bikini, Badehose, der Sprung ins erfrischende Wasser? Wassermelonen, Pfirsiche, Aprikosen? Erdbeeren, Johannisbeeren, Blaubeeren? All das?

Sommer heißt für mich Sonne, Sonnenuntergänge, lange Tage, warme Abende, im Freien sitzen, im Freien essen, Sonnenbrillen, Sonnenhüte, saftiges Obst, frisches Gemüse, kühle Drinks, erfrischendes Eis, ... Aber ich habe auch ein ganz bestimmtest Bild vor Augen, wenn ich an den Sommer denke. Das Bild eines Sommerabends:

Eine lange, weiß gedeckte Tafel auf einem Hügel, die von ein paar Bäumen umrahmt wird. Bunte Lampions hängen zwischen den Ästen, die durch eine feine Brise sanft hin und her schaukeln. Fröhlich lachende Menschen decken die Tafel mit sommerlichen Köstlichkeiten: bunte Salate, Feines vom Grill, saftige Gemüsebeilagen, geschmackvolle Soßen, raffinierte Dips, knuspriges Brot. Die üppig gefüllten Schüsseln werden rumgereicht, von allem wird gekostet, dabei wird geredet, erzählt, gelacht. Die Sonne geht langsam am Horizont unter und die letzten Sonnenstrahlen werden von sanften Gitarrenklänge untermalt. Der Himmel färbt sich zuerst orange, dann rot, lila und zuletzt blau und bevor die Nacht hereinbricht, wird der Nachtisch gereicht: frisch gebackener Blaubeerkuchen.

Shopping Liste für Blaubeerkuchen vom Blech ...
... Kuchenboden: 150g Butter, 150g Zucker (oder Xucker), 3 Eier, 225g Dinkelmehl, 1 TL Backpulver, 2 EL Milch (Soja- oder Dinkelmilch auch möglich)
... Kuchenbelag: 700-750g frische Blaubeeren, 500g Creme fraîche (oder alternativ laktosefreier Schmand), 25 Zucker (oder Xucker), 3 Eigelb, 1 MS Zimt

To Do's: Den Backofen auf 190°C vorheizen. Für den Kuchenboden, Butter und Zucker schaumig rühren, bis der Zucker aufgelöst ist. Eier hinzugeben und gut vermengen. Dinkelmehl, Backpulver und Milch dazugeben und gründlich vermengen, bis ein glatter Teig entsteht. Ein Backblech ausreichend fetten und den Teig gleichmäßig darauf verteilen. Das Blech in den Ofen schieben und den Kuchenboden 10-12 Minuten backen.

Für den Belag, die Blaubeeren waschen und abtropfen lassen. Creme fraîche, Zucker, Eigelb und Zimt in eine Schüssel geben und gründlich verrühren.

Den Kuchenboden aus dem Ofen nehmen und die Blaubeeren gleichmäßig darauf verteilen. Dann den cremigen Belag gleichmäßig über die Beeren geben und ebenfalls gleichmäßig verteilen. Den Kuchen für weitere 15 Minuten im Backofen backen.

Montag, 11. Juni 2012

Essen ist ein Fest!

Spanische Tapas, italienische Antipasti oder venezianische Cicchetti, griechische, arabische oder türkische Meze. Zu Deutsch: Kleinigkeiten, Häppchen, Appetitanreger. Allerdings versinnbildlicht keine dieser Bezeichnungen die große Kultur der kleinen Speisen in den südländischen Küchen richtig. Klar, in der deutschen oder auch anderen nördlicheren Küchen sind sie in dieser Form auch nicht verankert. Aber wieso eigentlich?

Bei meinen Recherchen dazu habe ich unter anderem herausgefunden, dass die griechischen Meze oder Mezedes ursprünglich in Kaffeehäusern als Form der Gastfreundschaft serviert wurden. Auch die italienischen Antipasti werden in einer Menüabfolge nicht unbedingt als Vorspeise serviert, sondern eher vor dem richtigen Abendessen in einer Bar zu Prosecco oder Vino Bianco gereicht. Als Symbol der Gastfreundschaft kann man sie ebenfalls verstehen, denn wenn man zum Aperitivo in eine Bar geht, zahlt man nur für das Getränk, das Antipastibuffet gibt es sozusagen umsonst dazu. In beiden Fällen spielt also ein gastfeundschaftlicher Aspekt eine wichtige Rolle, wenn gefüllte Weinblätter, Grillgemüse, Prosciutto und weitere Köstlichkeiten serviert werden.

Bei Antipasti, Tapas & Co. geht es aber auch und im Besonderen um Gesellschaft! In Spanien, genauso wie in Italien, werden Tapas oder Pinchos in erster Linie in Bars verspeist und zwar mit der Familie, Freunden oder Bekannten. Dazu gibt es ein Caña (ein kleines Bier) und man unterhält sich. Welchen Stellenwert das soziale Zusammenkommen in Spanien hat, zeigt der Fakt, dass Spanien als Land mit den meisten Bars pro Kopf bekannt ist!

In der Türkei können die landestypischen Meze einen Teil der Hauptmahlzeit am Mittag oder Abend darstellen. Gerade beim Abendessen begleiten die Meze dabei das Essen bis über die Hauptspeise hinweg den ganzen Abend. Generell werden in der Türkei nie nur Getränke serviert! Immer gibt es Meze oder Salat dazu, wie ich von einem Bekannten weiß. Es geht bei dem Verzehr der türkischen Appetitanreger also ebenfalls um Gesellschaft und Geselligkeit!

Die Schlussfolgerung, die ich aus der hier genannten Esskulturen ziehe, ist, dass die südländischen Häppchen auf dem Stellenwert des Essens sowie der Freude am gesellschaftlichen Zusammenkommen beruhen. Speisen bedeutet hier nicht einfach nur das Aufnehmen von Nahrung und sich treffen bedeutet nicht einfach nur zusammen sitzen. Vielmehr ergänzt das eine das andere! Man kommt zusammen, tauscht sich aus, lacht, trinkt und dabei genießt, speist oder nascht man gemeinsam. Besonders praktisch und kommunikativ sind dabei natürlich kleine Häppchen! Aber egal ob nun kleine Portionen oder die vollumfängliche Mahlzeit, in den südlichen Ländern wird aus dem Essen generell immer eis Fest, ein Fest der Geselligkeit!

Ich finde wir können uns öfters ein Beispiel an Italien, Spanien, der Türkei und Griechenland nehmen und die Mahlzeit zu einem gesellschaftlichen Fest machen! Denn essen sollte nicht nur gleich essen sein, es sollte vielmehr ein Genuss sein und wie kann man besser genießen als mit den Menschen, die man gern hat?

Shopping-Liste für Auberginen-Röllchen mit einer Ricotta-Feigen-Füllung (eine italienische Kleinigkeit): 2 mittelgroße Auberginen (ca. 400g), 200g Ricotta, 3 getrocknete Feigen (ca. 50g), 3 TL Pinienkerne, 1-2 Knoblauchzehen (zerdrückt), abgeriebene Schale 1 Bio-Zitrone, Chiliflocken, 50ml Olivenöl, Salz, Pfeffer

To Do's: Den Backofen auf 200°C vorheizen. Olivenöl mit Knoblauch, Zitronenschale, Salz und Pfeffer vermengen. Auberginen in ca. 3mm breite Scheiben schneiden und mit der Olivenöl-Marinade von beiden Seiten bepinseln und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Die Auberginenscheiben ca. 5-7 Minuten im Ofen auf oberster Schiene backen (die Ränder sollten leicht bräunlich sein).

In der Zwischenzeit, die Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne ohne Fett goldbraun rösten. Danach grob zerkleinern. Die Feigen in kleine Stücke schneiden. Ca. 4-6 EL Wasser erhitzen, die Feigenstücke hinzugeben und kurz aufkochen lassen. Dann beiseite stellen und ca. 5 Minuten quellen lassen. Den Ricotta in ein Schüsselchen geben und Pinienkerne, Feigen und etwas Chiliflocken hinzugeben und gründlich verrühren. Je nach Geschmack etwas mehr Chiliflocken hinzugeben.

Pro Auberginenscheibe ca. 1 TL der Ricottafüllung nehmen und vorsichtig einrollen. Ggf. mit Zahnstochern befestigen. Und zum Schluss in Gesellschaft genießen.

Wer möchte kann die Auberginenröllchen mit Rucola und einer leichten Vinaigrette aus Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer servieren.